Home

Unser Ort

Termine

Vereine und  Institutionen

Geschichte

Kontakt

Impressum und Datenschutz

Links

Die Geschichte Strombachs

Der Beginn

Strombach wird im Jahre 1381 n. Chr. erstmals urkundlich als “Strombecke” erwähnt. Vieles deutet jedoch darauf hin, daß der Ort in Wahrheit wesentlich älter sein muß, denn bereits um das Jahr 1000 soll Strombach eine der elf Bauernschaften (Gummersbach, Berrenberg, Rospe, Calsbach, Gelpe, Gimborn, Ründeroth, Wiedenest, Lieberhausen und Müllenbach) gewesen sein, die sich um den Mittelpunkt Gummersbach als Untergau zusammengeschlossen hatten.

 
1500 - 1700

Das Haus Gimborn, welches in den folgenden Jahrhunderten eine wesentliche Rolle für Strombach spielen sollte, kam nach einer wechselvollen Geschichte 1539 durch eine Heirat in den Besitz der Schwartzenbergischen Familie. Adam Fürst von Schwartzenberg als einer der späteren Gimborner Besitzer erwirkte am 16. August 1614 eine Belehnung u.a. der Bauernschaft Strombach und damit als Reichsherr das Recht, die Konfession der Landeseinwohner zu bestimmen. Die Schwartzenberger waren alle Anhänger der römisch-katholischen Kirche und versuchten, die mehrheitlich protestantische Bevölkerung der katholischen Kirche zuzuführen, was jedoch erhebliche Spannungen und Kämpfe verursachte. Diese dauerten viele Jahre, bis es am 13 September 1658 zu einem Landesvergleich, auch Compositions-Project genannt, kam.

 

1700 - 1800

Die Familie von Schwartzenberg verkaufte die Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt am 11. Oktober 1781 Chur-Hannoverischen General der Kavallerie und Gesandten zu Wien Johann Ludwig Graf von Walmoden für 364000 Reichstaler, wodurch sich dieser als Reichsstand zeigen konnte und dadurch Sitz und Stimme auf der Reichsgrafenbank bekam.

Ein von den beiden Pastoren Forstmann und von Steinen aufgenommenes Seelenregister weist Anfang 1798 für die Bauernschaft Strombach insgesamt 268 Einwohner auf, die sich auf 34 Häuser bzw. 59 Wohnungen verteilten. Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Gummeroth zu diesem Zeitpunkt mit 223 “Seelen” nur geringfügig kleiner ist. Dies zeigt, welch rasante Entwicklung Strombach in den folgenden zwei Jahrhunderten durchgemacht hat.

 

1800 - 1900

Napoleon I nahm 1806 das Großherzogtum Berg in Besitz und beendete damit die freie Reichsherrschaft Gimborn-Neustadt. Mit dem 1. März 1808 wurden alle Lehen abgeschafft, was jedoch aufgrund der Truppenaushebungen der Franzosen die Unzufriedenheit der Bevölkerung nicht beseitigte.

Das erste Schulgebäude befand sich auf dem Hügel südlich von Strombach, der “Heil” genannt wird, gegenüber der Mühle. Der damalige Lehrer Voß war ein genialer Mensch, aber ein schlechter Schulmeister und überließ den Unterricht unerfahrenen Gesellen. Er schrieb im schrecklichen Hungerjahr 1817 ein “Noth- und Hilfsbüchlein” für die ärmeren Klassen, in dem Hinweise zur Selbsthilfe gegeben wurden. 1827 wurde das alte Schulgebäude abgerissen und durch ein neues aus Fachwerk und Bruchsteinen ersetzt, das sogar eine Schulglocke besaß..

Um 1850 lebten in Strombach über 300 Einwohner, damit war es nach Derschlag der zweitgrößte Hof im Kreis. Der Wohlstand war jedoch gering, was zum einen auf den sehr ungleich verteilten Besitz und zum anderen auf die Trunksucht aufgrund der ungewöhnlich vielen Schnapsbrennereien in der Umgebung zurückzuführen war. Zu jener Zeit befanden sich in Strombach folgende Gewerbebetriebe: eine Mehlmühle, eine Branntweinbrennerei, mehrere Kramläden und Wirtschaften sowie je eine Weiß- und Schwarzbrotbäckerei.

Am 13.12.1876 fanden sich im Lokal August Middelhoff von 26 sangesfrohe Bürger zusammen, um “dem deutschen Männergesang” auch hier eine Heimstatt zu schaffen. Erster Dirigent war der Lehrer des Ortes, Karl Dannenberg.

Das dritte Schulgebäude wurde am 26.10.1885 bezogen und der neu ernannte Lehrer Gries in sein Amt eingeführt. Im gleichen Jahr wurde der Musikverein gegründet, der erste in dieser Gegend. Bei vielen Festen spielte dieser mit den selbst gekauften Instrumenten.

Der Turnverein Strombach wurde am 24.06.1894 von 25 Burschen aus Strombach, Lope, Hanfgarten und Umgebung gegründet.

Um 1895 ist im Ort eine Wasserleitung angelegt worden, an die sich ca. 40 Hausbesitzer unter Bildung einer Genossenschaft angeschlossen hatten. Außerdem gab es eine landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft mit beschränkter Haftpflicht.

Bei der Übernahme des Lehramtes im Jahre 1896 schrieb Christian Heyn u.a. in die Schulchronik:

“Ein Teil der Bewohner treibt Ackerbau, wenige sind Handwerker. Die Mehrzahl aber sucht ihren Erwerb in den Fabriken zu Gummersbach , Seßmar, Vollmerhausen und Dieringhausen. Der Lohn eines Fabrikarbeiters beläuft sich auf täglich drei bis fünf Mark”.

Zu den drei schon bestehenden Vereinen kommt 1898 noch ein Krieger- und Landwehrverein hinzu.

 

1900 bis heute

Am 31.12.1905 ermittelte eine Volkszählung für Strombach eine Einwohnerzahl von 465.

Durch den steigenden Bedarf an Wasser war die an der Straße nach Hülsenbusch liegende Quelle für die Versorgung des Ortes nicht mehr ausreichend. Die Wassergenossenschaft kaufte daher 1909 eine Parzelle in der Gummerother Wiese und schloß die dort liegende Quelle an ihr Rohrnetz an.

Am 2. Juni 1912 wurde ein neue Genossenschaft gegründet: das “Elektrizitätswerk Strombach”. Diese hatte den Zweck, den Ort mit Strom zu versorgen und so wurde 1913 ein Kabel von Gummersbach nach Strombach gelegt. Der Bauunternehmer Adolf Schöneborn baute ein Transformatorenhaus für 665 Mark, die Erstellung des Niederspannungsnetzes für die Hausanschlüsse kostete 11500 Mark. In diesem Zuge wurde auch die Straßenbeleuchtung, bestehend aus 13 Lampen, gebaut. Am 18. August 1913 gingen zum ersten mal die elektrischen Lampen an und Strombach war damit der erste Ort der Gemeinde Gimborn, der an das Stromnetz angeschlossen war.

Auch Strombach wurde von den Wirren des ersten Weltkrieges nicht verschont. So zogen dreißig Mann ins Feld und die Schulglocke wurde am 29. Juni 1917 abgenommen, um ihr Metall für Kanonen einzuschmelzen.

Durch die Inflation kostete 1922 selbst ein einfaches Begräbnis auf dem Lande 150.000 Mark, daher wurde gemeinsam mit den Bewohnern von Lope, Steinenbrück und Karlskamp eine Sterbekasse gegründet.

Am 22. Juni 1924 brannte das alte Schulhaus bis auf die Grundmauern nieder, es wurde anschließend wieder aufgebaut und in zwei Wohnungen unterteilt. Durch diesen und weitere Brände war die Bevölkerung stark beunruhigt. So wurde am 13. August 1924 die Freiwillige Feuerwehr Strombach gegründet, deren 45 Gründungsmitglieder unter dem Kommando von Brandmeister Heinrich Bickenbach standen.

Der Strombacher Sportplatz wurde 1927 auf einem vom Turnverein gekauften Gelände in der Ortsmitte angelegt. Durch seine zentrale Lage war er bald beliebter Tummelplatz der Jugend.

Am 6. März 1928 wurde der evangelische Frauenverein Strombach ins Leben gerufen, eine weitere Vereinsgründung fand am 28. März 1928 mit dem gemeinnützige Verein statt, der zur Aufgabe hatte, örtliche Angelegenheiten besser in die Hand zu nehmen. Dieser wurde später als “Gemeinnütziger Verein Strombach und Umgebung” nochmals neu gegründet.

Die Einwohnerzahl von Strombach wurde 1932 durch eine “Personenbestandsaufnahme” mit 502 festgestellt, im Jahre 1939 mit 610 Personen.

Nach dem 2. Weltkrieg begann der Wiederaufbau und auch das Vereinsleben blühte auf. So wurde im September 1958 der Frauen- und Mädchenchor Strombach gegründet.

Die Gemeinde Gimborn errichtete 1958 an der Heile ein neues Schulgebäude, das noch heute die Hauptschule beherbergt.

Der Strombacher Friedhof wurde 1965 angelegt; zwischen 1966 und 1968 wurde die evangelische Kirche gebaut, 1972 dann das dazugehörige Pfarrhaus.

Durch die kommunale Neugliederung von 1969 wurde Strombach von der Gemeinde Gimborn der Stadt Gummersbach zugeordnet.

Mit einer großen Festwoche feierte Strombach vom 27. bis 31. Mai 1981 sein 600 jähriges Bestehen. Der ganze Ort war auf den Beinen, als nach monatelangen Vorbereitungen mit zahlreichen Veranstaltungen, bei denen u.a. Showgrößen wie die englische Popgruppe “RACEY” oder Heino auftraten, das Jubiläum gebührend gefeiert wurde. Höhepunkt war jedoch der Festumzug am Sonntag, bei dem bei bestem Wetter zahlreiche Fußgruppen und prächtig geschmückte Wagen zu sehen waren. An dieses gelungene Fest denken noch heute viele Strombacher gerne zurück, vor allem wenn man sich den von der damaligen Voss-Film gedrehten Dokumentarfilm ansieht.

Die Geschichte Strombachs als PDF-Dokument zum Download.